Vatertagswanderungen
Seit mehr als vier Jahrzenten ist dies eine feste Institution. Denn auf die Frage „Was machst du an Christi Himmelfahrt“ gibt es bei einigen unserer Mitglieder nur eine Antwort: Mit dem Verein wandern!
Waren es am Vatertag in den Anfangsjahren reine Männerausflüge von Wirtshaus zu Wirts-haus, wurden diese ab 1973 zu Familienwanderungen umfunktioniert. Bei den Familienwan-derungen ist eines geblieben: Ein Ort mit Wirtshaus muss es sein. Das Laufen macht schließlich hungrig.
Gewandert wurde bei jedem Wetter. Die Teilnehmerzahl lag durchschnittlich zwischen 20 bis 40 Personen.
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Vatertagswanderung 2011
Ein bisschen komisch ist es ja schon, wenn sich rund 30 gestandene Oberpfälzer von einer Auswärtigen das Aussehen der eigenen Heimat erklären lassen. Aber auch lehrreich. Frau Sailer ist Geo-Wanderführerin. Sie kennt nicht nur den Weg durch Wald und Wiesen, sondern weiß auch, wie diese entstanden sind. Orte, wie Flossenbürg, an denen es viel Granit gibt, erscheinen etwas schroffer. Hier gibt es auch viele Flachwurzler wie Birken und Fichten - die Wurzeln beißen dann förmlich auf Granit. Denn: Die Humusschicht ist einfach zu dünn. Ganz anders ist es bei Georgenberg. Hier sind die Hügel sanft geschwungen, dem Wanderer begegnen dicke Stämme mit einer jahrhundertealten Vergangenheit. Der Grund für die Toskana gleiche Landschaft heißt Gneis. Dieses Gestein ist viel weicher. Anders als in Gegen-den mit hohen Granitvorkommen, gehen hier die Hügel ineinander über, kein Felsen klafft hier aus dem Bild empor.
Die Gruppe erfährt bei ihrem Ausflug ab der Gehenhammer Mühle außerdem, wie die Steine die Menschen in der Region geprägt haben. Frau Seiler erklärt, dass schon im 11. Jahrhundert hier Kohle abgebaut wurde und die Steine wichtig für die Glasschleiferkunst waren. Nicht umsonst heißt hier auch eine Route „Glasschleiferweg“. Vorbei geht es an Blumen- und Kräuter übersäumten Magerwiesen, urigen Bauernhäusern und mehreren Viehweiden. Ziel: Der Kastanienhof in Lesslohe.
Fazit: Von diesem Vatertagsausflug ist mehr hängen geblieben als der Merkspruch zur Zusammensetzung von Granit: „Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess’ ich nimmer“. Hier geht jeder mit dem guten Gefühl nach Hause, in einem kleinen Paradies zu wohnen.